Ohne Rücksicht auf irgendwelche Alternativen zum Segelfliegen, fuhren wir bereits Mitte April in Richtung Alpensüdseite. Entsprechend war es auch deutlich kälter als in den Jahren zuvor, aber eben statistisch die beste Zeit zum Segelfliegen.
Doch der unerschrockene Rumpftruppe, bestehend aus Karl, George, Anna und Martin machte das Wetter nichts aus. Mit unserem DuoDiscus und Martins LS4 machten wir uns auf die 900km -Reise über die Alpen. |
An den ersten Tagen machten wir ein paar Eingewöhnungsflüge in den nahen Bergen. Die Piper Pawnee des ALC Lesce zog uns immer bis an die erste Thermik am Hang. |
Danach trauten wir uns dichter an die Felsen, wo es auch bei durchwachsenem Wetter immer noch gut nach oben ging. |
Aber die ganzen zwei Wochen war die Wolkenbasis niedrig und gab selten mal die Gipfel frei. Auch waren die fliegbaren Wetterräume sehr eng, so dass raumgreifende Flüge schwierig waren. |
Der Sprung über den Karawankenkamm in das Gailtal war oft durch tiefe Wolken am Kamm oder im Tal versperrt. |
Aber das wechselhafte Wetter bot auch tolle Schauspiele, wie z.B. grandiose Regenbögen. |
Georg versuchte dann doch noch, das Gailtal bis zum Ende zu erkunden. Das ist ihm auch gelungen – nur, dass das Wetter ihm dann den Rückweg abschnitt, so dass er im weiten Hochtal von Obertilliach landen musste. Hier hatte bis vor einer Woche noch Schnee gelegen. Karl bot die fünfstündige Autofahrt mit dem sperrigen Flugzeuganhänger über enge Bergstraßen die Gelegenheit, die grandiose Landschaft auch mal von unten zu betrachten. Seine Meinung: Oben am Kamm reist es sich erheblich entspannter. |
Martin blieb an diesem Tag trotz Regen und Abschirmung eine Außenlandung gerade noch so erspart. Er wartete das schlechte Wetter am Kamm zum Gailtal ab, immer kurz davor, in Nötsch landen zu müssen. Dann konnte er sich doch zurück nach Lesce kämpfen. Dort war schon seit Stunden Feierabend. |
Die Unterbringung in der Pension Leski Dvor in Bled – diesmal kein Camping – war sehr angenehm.
Unser Pensionsvater versorgte uns täglich mit Spiegeleiern, hausgemachter Marmelade und zahlreichen Lebensweisheiten. Auch sein großes Werkzeugarsenal stand uns zur Verfügung. |
Weil es noch recht früh im Jahr war, fielen Aktivitäten wie „Baden im Bergbach“ flach. Wenn das Wetter nicht zum Fliegen taugte, erkundeten wir zu Fuß und mit dem Fahrrad das wilde Bohinjke-Tal. |
Den Maianfang feierten wir mit der einheimischen Bevölkerung bei einem gigantischen Maifeuer, das auch unsere Lagerfeuerexperten schwer beeindruckte. Leider war das Feuer am nächsten Tag so weit runtergebrannt, dass es sich thermisch nicht mehr nutzen ließ. |
Alles in allem haben wir in den zwei Wochen trotz des durchwachsenen Wetters einige schöne und beeindruckende Flüge gemacht. Und obwohl uns große, raumgreifende Flüge versagt blieben und Karl wieder nicht die Umrundung des Triglavs gelungen ist, war es doch ein erlebnisreicher und schöner Fliegerurlaub. |